Jede Situation ist neu geboren.
Wir sind in jedem Moment nicht mehr die gleichen wie zuvor.
Stell Dir das Leben wie einen Fluss vor.
Manche Landschaften, manch eine Biegung kommt Dir vor, als wärst Du schon dort gewesen. Doch sie sieht nur ähnlich aus. Dein Leben ist seither tagelang oder länger weiter geflossen. Du hast viele neue Erfahrungen gemacht. Deine Gefühle sind nicht die ganz gleichen wie die letzten Male.
Wie ist das in Deinen Beziehungen?
Kommt Dir auch da manchmal vor, Du hättest eine bestimmte Situation bereits hundert Mal oder öfter so erlebt? Schon wieder das Gleiche?
Und allein der Gedanke daran nervt dich? Kann dich womöglich auf die Palme bringen?
Wenn Du in diese Situation alle vergangenen Situationen mit hinein nimmst und „eh schon weißt, wie das ausgeht„, dann lass es am besten gleich sein.
Entdecke hier die Kraft einer klaren Beobachtung:
Was ist es, das Dich jetzt stört?
Jetzt in dem Moment?
Was beobachtest du? Nimmst du wahr?
Im 1. Schritt der Gewaltfreien Kommunikation geht es genau darum: Beobachtungen von Bewertungen zu trennen. Daher: Schau genau!
Was ist deine Beobachtung? Und was denkst du dir dazu?
Beobachtung | Bewertung
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Ihre Arbeitssachen liegen auf dem Balkontisch. | Immer lässt sie ihr Arbeitszeug auf dem Balkontisch rumliegen. Es ist immer das Gleiche!
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Seine Socken liegen am Boden. | Schon wieder liegen seine Socken rum. Es ist immer das Gleiche.
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Die Badesachen liegen auf der Stiege. | Sie hat ihre Badesachen einfach so auf die Stiege geschmissen.
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Im Bericht sind 5 Fehler. | Dass er nie genau schauen kann, bevor er mir einen Bericht abgibt.
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Sie hat beiden Freundinnen Karten für das Kabarett am 12.01. geschenkt. | Es ist unglaublich! Es ist immer das Gleiche! Sie mischt sich schon wieder ein!
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Du weißt jetzt, was wirklich „Sache“ ist?
Es geht um dich!
Selten ist es „die Sache“ allein, die dich nervt, sondern gedankliche Beisätze wie „Immer das Gleiche!“ oder „Typisch!“ oder „Schon wieder“. Diese Verallgemeinerungen kosten dir deine Energie.
Viele kleine Ärgernisse des Tages lassen sich alleine durch diese Trennung beseitigen. Und du sparst auf diese Art und Weise viel Energie, die du für deine dir wichtigen Dinge brauchst.
Tatsachen, die auch danach noch etwas in dir auslösen, kannst du bewusst nachspüren und dich fragen:
- Ist es etwas, das du schon lange ansprechen wolltest? Und der neuerliche Auslöser erinnert dich daran?
- Ist es etwas, das bereits ausgesprochen und vereinbart war? Und du legst Wert darauf, dass Vereinbarungen eingehalten werden!
- Ist es etwas Generelles, das du dir – womöglich gemeinsam mit dem/der Betreffenden – anschauen und neu oder anders gestalten möchtest?
Mehr zu diesen 3 Punkten erfährst du in weiteren Blogs – bald ist es soweit!
Es geht um Gespräche mit den anderen:
Wenn du das, was dich stört, mit der Verallgemeinerung ausdrückst, ist mit Gegenwind zu rechnen. Leicht kann es passieren, dass dein Gegenüber genau darauf (und nicht auf den sachlichen Inhalt) einsteigt und erwidert: „Immer das Gleiche? Was soll das heißen?! Das stimmt so nicht! Letztes Mal habe ich sogar …“
Du bietest deinem Gegenüber ein großes Feld um auszuweichen. Ehe du dich versiehst, landest du woanders, als du eigentlich hinwolltest: nämlich „die Sache“ beheben oder ändern.
Hier kommt nun mein Tipp für dich!
- Nimm wahr, dass dich etwas stört.
- Nimm wahr, was du dazu denkst.
- Trenne deine Gedanken von den beobachtbaren Tatsachen.
- Schau Dir nur diese eine beobachtbare Faktum jetzt an.
- Wie fühlt Du Dich jetzt?
- Worum geht es Dir jetzt? (Bedürfnis)
- Was willst Du jetzt tun, damit sich Dein Bedürfnis erfüllt? Willst Du jemand um etwas Konkretes bitten? Willst Du selber etwas tun und brauchst niemand anderen dafür, damit sich Dein Bedürfnis erfüllt?
Welche Situationen hast Du scheinbar schon x Mal erlebt?
Schreibe mir doch in die Kommentare! Ich freu mich drauf!
Herzlichst,
Irmgard