Es hat frisch geschneit. Der Pulverschnee glitzert unberührt am Steilhang. Die Sonne scheint, ein Blick hinunter ins Tal, alles perfekt und bereit für eine wunderbare Abfahrt. Die Freude ist groß, es kribbelt in den Armen und Beinen. Ein selbstbewusster Sprung Richtung talwärts, ein freudiges Juhu und schon staubt der Schnee. Welch unbändiges Glücksgefühl breitet sich innerlich aus. Es läuft. Der Körper geschmeidig in Aktion. Die Schwünge sitzen, der Rhythmus passt. Kein Gefühl von Unsicherheit, im Gegenteil, die Welt liegt dir förmlich zu Füßen. Alles gelingt, dein Geist ist entspannt und deine Ausgelassenheit füllt das Hier und Jetzt. Unten angekommen, schwingst du lässig ab. Ein lächelnder Blick nach oben zeugt von Bewunderung für das gerade Erlebte.
Der gleiche Hang, das gleiche Wetter, die gleiche Situation, nur das Gefühl: ein völlig anderes. Des Schifahrens gerade einmal mächtig war das wohl eine klare Selbstüberschätzung, sich jetzt in diesen Hang zu wagen. Der Blick hinunter, ungläubig ob der Steilheit. Deine Gedanken versetzen dich in helle Aufregung und Panik. Wie sollst du da lebend hinunterkommen? Zittern setzt ein, die körperliche innere Hitze treibt Schweiß durch die Poren und lässt ihn zu Rinnsalen verschmelzen. Gänsehaut. Unsicher und fehlerhaft setzt du den ersten Schwung. Der Schi rutscht weg, das war ja zu erwarten! Nur nicht gleich stürzen! Die Geschwindigkeit nimmt Fahrt auf, Bremsen wird immer schwieriger, Angst im Kopf übernimmt vollends das Kommando. Wie war das doch gleich? Was ist mit Tal– und Bergschi? Pflug und Stemmbogen? Alles vergessen und genau falsch gemacht. Halt verloren und verkantet, Gleichgewicht weg und schon hart aufgeschlagen. Die Bindung löst sich und der Schi beschleunigt noch einige Meter, bevor der Stopper Wirkung zeigt. Mühsam den Schischuh wieder in die Bindung gebracht, geht es nur mehr ums irgendwie Runterkommen. Seitlich langsam abrutschen. Eine gefühlte Ewigkeit vergeht, bis das sichere Tal erreicht ist und der pochende Puls sich allmählich wieder beruhigt.
Kommt dir das bekannt vor?
Ein und dieselben Umstände können in einem Menschen, je nach seiner gelebten Vergangenheit und der damit erlernten Fähigkeiten und automatisierten Abläufe, etwas völlig Konträres bewirken.
Wie ist das also mit Komfortzonen?
Was hält dich in deiner Komfortzone gefangen?
Wie findest du den Mut und Weg zu einem Leben ganz nach deinen Werten?
Diese Themen findest du in diesem Blogartikel
Warum spielt es eine Rolle beim Erlernen neuer Fähigkeiten, ob du in Übung bist und in der Vergangenheit schon Vieles geschafft und erlebt hast?
Unser Gehirn liebt Wiederholungen von Vorgängen. Es entsteht ein angenehmer Automatismus, wenn die vom Gehirn gesteuerten Abläufe funktionieren und es zu keinen Fehlern und unliebsamen Konsequenzen kommt. Das Auto beim ersten Mal eingeparkt, ohne viel nachgedacht zu haben, ja das passt. Welch ein plötzlicher Unterschied im Kopf, wenn der Einschlag nicht genau in die Lücke führt und du jetzt korrigieren musst. Jetzt brauchst du bewusste Aufmerksamkeit, dein Autopilot ist aus, der Arbeitsspeicher deines Gehirns wird präsent in der Lösungssuche gefordert.
Das ist unbequem. Zusätzlich weißt du nicht, ob deine Entscheidungen von Erfolg gekrönt sind oder ob du als Verstärkung der einleitenden Zweifel durch ein Misslingen noch tiefer in die Wolke der Verunsicherung getaucht wirst. Weil das in jedem Menschen wiederholende Muster sind, hast du dir, je nachdem wie erfolgreich du in deiner jugendlichen Vergangenheit warst, zu einem gewissen Zeitpunkt ein bestimmtes Gedanken- und Verhaltensmodell zurechtgemacht.
Du hast deine Art mit Umständen und Herausforderungen umzugehen zur inneren Meisterschaft kultiviert.
Wir schätzen unsere Komfortzonen, die Bereiche, in denen wir uns durch beständige Wiederholungen beweisen, dass unser Verhalten und unsere eingeübten Abläufe funktionieren. Es gibt Vertrauen, Ängste oder Befürchtungen sind nicht angebracht. Diese kleine Welt kennen wir gut und wir können uns darin auf uns selbst sicher verlassen.
In welchen Lebensbereichen bist du genüsslich selbst-sicher? Lebst deine Tage? Wie ein ruhiger Fluss?
Was passiert mit dir, wenn sich im Außen plötzlich oder schleichend langsam etwas verändert?
Ob im Privaten, im Beruflichen oder gesellschaftlich? Wenn die Not steigt, die Fühler in Richtung Neuland auszustrecken?
Was geht dann in deinem Gehirn ab?
Ist ein innerer Konflikt vorprogrammiert?
Dein Verstand meldet dir, dass sich etwas verändern muss, dass du etwas verändern musst! Dass es einfach nicht mehr genügt, passiv zu bleiben!
Während dein Gewohnheitszentrum Zweifel an diesen Gedanken anmeldet und alle Arten von negativen Folgen kreiert, die sich als Konsequenz auf neue Handlungen im unbekannten Terrain ergeben können.
Was passiert, wenn du in Angriff nimmst, was du bisher noch nie gemacht hast?
Wie oft kommt es dann vor, dass in solch einer Situation dein Gehirn die schönsten Bilder mit den sich daraus ergebenen Möglichkeiten malt?
Oder spielst du zunächst einmal jede Menge Worst Case Szenarien durch? Übst dich im Verbleib deiner inneren Komfortzone. Nur nichts riskieren, keine unnötigen Fehler produzieren, sicher ist sicher, lautet die Devise. Der Ring der Angstzone legt sich um diesen innersten Bereich, der dich einerseits schützt, andererseits einengt und Entwicklung und Veränderung behindert.
Das Einrichten und Leben in Komfortzonen funktioniert nur, solange das Außen, die täglich gelebte nächste Umgebung das auch zulässt. Wie oft werden sogar faule Kompromisse eingegangen oder noch viel schlimmer, verletzende, unangenehme und sinnlose Umstände ertragen und ausgesessen, weil man es ja so gewohnt ist? Das Gehirn weiß was kommt und begibt sich mit quälenden Grauslichkeiten in eine unheilvolle Symbiose.
Hast du das schon einmal erlebt? Dieses Verharren in scheinbar ausweglosen Horrorzuständen? Verbunden mit der fixen Meinung, hier nicht heraus zu kommen? Dass es unmöglich sei? Es geht ja nicht, weil … Du kannst ja nicht, weil …
Wenn du aber wüsstest, dass hinter dieser einengenden und einschnürenden Angstzone eine schöne, eine offene Welt liegt, in der du durch wiederkehrendes Lernen wächst und du damit immer freier in deinem Tun und Handeln wirst?
Was würde das mit dir machen? Wenn du nicht aus Angst und Verunsicherung in einer Welt verbleibst, die gar nicht deine eigene ist? Was, wenn du aufbrichst in Richtung eines lebensWERTEN Lebens, in ein für dich persönlich vollkommen stimmiges lebensWERTes Leben? Ja? Das wäre doch was!
Wie kommst du in so eine dynamische, aktiv gelebte Realität?

Vom Standort aus den Kanal durch die Zone der Ängste öffnen, weiten, ausprobieren, testen, den WERT kostbarer Momente SCHÄTZEN, Erfahrung sammeln auf dem Weg zu deinem lebensWERTen Leben!
Wahrnehmen und akzeptieren:
Starte mit einer sachlichen Bestandsaufnahme. Notiere die Fakten. Was weißt du gesichert? Was weißt du noch nicht?
Du hast deinen Standort bestimmt. Warum, wieso, weshalb spielt keine Rolle, es zieht dich nur zurück, hält dich in der Vergangenheit gefangen. Es ist wie es ist. Akzeptieren bedeutet annehmen. Deine Akzeptanz wird zum Sprungbrett in deine neue Zukunft.
Fühlen und verstehen:
Du hast deine persönliche Gefühls- und Bedürfniswelt, die dir anzeigt, was du brauchst und was dir guttut. Spür genau hin: wonach sehnst du dich? Was in dir schreit nach Erfüllung?
Deine Gefühle, so schmerzhaft sie sein können – und sie können richtig weh tun! – zeigen dir mit all ihrer Ernsthaftigkeit, was für dein Leben und dich wichtig ist!
Was ist das, was du wichtig und dringend brauchst?
Dir fehlen die Worte? Mit den Sprache-verbindet Bedürfniskarten findest du heraus, was dir wirklich wichtig ist!
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