Deine Bedürfnisse zeigen dir deinen Bedarf an: was du brauchst, damit du gut lebst! 

Physiologisch ist das einfach nachvollziehbar. Damit es dir körperlich gut geht und du gut lebenstauglich bist, hast du Bedarf an Nahrung, an Wasser, an Ruhe und Schlaf, an Luft, an Bewegung. Im Miteinander mit anderen, ob im Beruflichen oder im Privaten, gibt es Bedürfnisse, die dir anzeigen, dass sie wichtig sind. Für dich und für ein gelungenes Zusammenleben. Ehrlichkeit, Vertrauen, Respekt, Wertschätzung, Liebe und viele mehr. Für dich als Individuum hast du außerdem Bedarf an Träume, Ziele, Werte wählen und Pläne für die Erfüllung machen, Sinn, Identität, und anderen Bedürfnissen. All das brauchst du. Generell und grundsätzlich. 

 

Bedürfnisse sind positiv 

 Sie dienen dem Leben. Deinem Leben! Sind sie wie bei einer Messanzeige „im Grünen“, also gut gefüllt, fühlst du dich satt und zufrieden. Du ruhst in deiner Mitte. Stabil. Sicher. Bist ruhig. Energiegeladen. Fühlst dich einfach wohl in deiner Haut. Pudelwohl.  Sauwohl. Kommt eines oder kommen mehrere deiner Bedürfnisse im Messbereich in einen orangen oder roten Bereich, verändern sich umgehend deine Gefühle. Sie werden unangenehm oder, wie in unserer Gesellschaft häufig bewertet, negativ. Damit tun wir ihnen unrecht. Sind sie doch nichts anderes als ein Signal! An dich selbst! Nämlich, dass es mindestens ein Bedürfnis gibt, wo du einen Bedarf hast, damit es dir in deinem Leben gut geht! 

 

Bedürfnisse: Saiten deiner inneren Harfe 

 Kennzeichen von Bedürfnissen: Jeder Mensch auf dieser Welt hat diese Bedürfnisse. In sich. Du kannst dir das wie eine innere Harfe vorstellen, die jede/r in sich trägt. Jede Saite steht für ein Bedürfnis. Kommt eine Saite ins Schwingen, meldet sich deine innere Stimme: erklingen fröhliche, leichte, schöne Töne? Tragen dich stimmige Moll-Töne durch traurige Zeiten?  Stimmt es überein mit dir und deinen Bedürfnissen, ist es stimmig. Authentisch. Wahr. Echt. Oder schlägt eine Saite als Laut an, damit du ein bestimmtes Bedürfnis wahrnimmst, ernst nimmstErst noch zart bis schließlich mächtig. Laut. Verstimmt. Was braucht es, damit du wieder richtig gestimmt bist. Richtig für dich!  

Wie diese Bedürfnisse heißen? Lass dich inspirieren von den sprache-verbindet Bedürfniskarten oder Re-Fokus, der gratis Bedürfnisapp. Listen in Büchern geben Anregung. Nicht mehr! Manchmal trifft ein „Zwischenton“ mitten ins Schwarze. WÜRDE anstelle von WERTSCHÄTZUNG beispielweise oder AUSGEWOGENHEIT statt BALANCE. Ein andermal formen sich mehrere Bedürfnisse zu einem stimmigen Gesamtton. FREIRAUM als Klang aus FREIHEIT, RUHE, LUFT. Es liegt an dir, die passenden, für dich stimmigen Worte zu finden. Das gelingt dir leicht, wenn du Bedürfnisse wählst, die es schon ganz gut treffen und du sie dann beschreibst: Was sie für dich bedeuten. Warum sie für dich so wichtig sind. Bleibst du dann im Positiven, findest du bestimmt den stimmigen Ausdruck. Wichtig ist dabei, dass du noch allgemein bleibst, dass du nicht eine bestimmte Handlung oder Sache beschreibst.

Was ist dir WESENtlich? 

 Je nach Lebenssituation hast du unterschiedlichen Bedarf an bestimmten Bedürfnissen. Sie tauchen aus den Tiefen deines Unterbewusstseins auf, als innerer Wunsch, als Begehren, als Drang diese zu stillen. Dein Bewusstsein nimmt hier selbsttätig eine gewisse Reihung vor. Je essenzieller etwas von dir eingestuft wird, desto dominanter verbleibt es auch in deinem Gegenwartsempfinden präsent. Zusätzlich gibt es Bereiche,  die aktuell nicht tonangebend, aber doch unterschwellig in uns vorhanden sind und bei Mangel unbewusst rumoren, Unwohlsein erzeugen. 

Dabei rückt das ICH in den Mittelpunkt im Austausch mit deiner Umgebung. Das was du machst und schaffst wird von der Umgebung wahrgenommen. Vergleich wird jetzt hier ein wichtiger Gradmesser für die Erfüllung. Wir sehen uns dabei konstant in einer Bewertung zwischen uns und der uns bekannten Umwelt. Eine Form von inoffiziellem Wettbewerb, der daher auch von außen einfach zu beeinflussen ist. Was folgt ist extreme Orientierung an Trugbildern der Werbung, an unausgesprochenen Erwartungen von Menschen, die dir wichtig sind, an den anderen, ein ständiges Vergleichen. Scheinbare Bedürfniserfüllung macht aber nicht satt! Macht sogar hungrig. Machthunger entsteht.  

Wahre Bedürfniserfüllung macht satt. Und zufrieden. Entspannt.  

 

Wie gut kennst du deine eigenen Bedürfnisse? 

Wer bist du ohne Rücksicht auf dein Umfeld? Wenn du alles einmal loslässt? Beiseite schiebst. Wie willst du für dich sein? Was kannst du für dich tun? 

Es gibt so viele Begriffe mit Selbst: Selbstvertrauen, Selbstzufriedenheit, Selbstwert, Selbstachtung, Selbstreflexion, Selbstverwirklichung, Selbstbewusstsein, Selbstliebe, …  

Aber du musst dir selbst auch die Zeit nehmen für das Wahrnehmen und Erkennen deiner innersten eigenen Persönlichkeit. 

Viel ist da verdrängt, zugeschüttet, niemals aktiv wahrgenommen. Fokus auf die Bedürfnisse der anderen oft im Vordergrund. Gefesselt mit drahtigen Seilen anerzogener und gesellschaftlicher: Man darf ja nicht … man kann ja nicht … also das geht gar nicht! Du musst … Du müsstest … Du solltest … 

Viele Ratgeber und Tipps, wie du den Sinn des eigenen Lebens findet.  

Doch den Weg kann dir niemand ansagen und das Ziel kennst du erst, wenn du es in dir selbst gefunden hast. Für jeden anders und nach außen nur schwer kommunizierbar. Vor allem mit unserer bewertenden, vorwurfsvollen Sprache.  Viele Menschen sind es nicht gewohnt, sich an dem zu orientieren, was ihnen wichtig ist und davon im Positiven zu sprechen. 

Was bedeutet es, wenn du deine Aufmerksamkeit und damit auch Bewertung nach innen richtest ohne Vergleich mit anderen? Kannst du das überhaupt? Alles beginnt an dem Punkt, an dem du in Ruhe in dich hineinhörst und dir selbst lauscht. Mit dem, wie es ist, wo du stehst, unabhängig von anderen und einfach einmal ein Zustand von Zufriedenheit und Freude mit dir selbst entsteht. Wenn du mit dir selbst in Kontakt bist, ehrlich und aufrichtig, egal was Menschen im Außen über dich sagen würden. Ganz EGAL.  

Wir müssen zuallererst mit uns selbst in Verbindung treten können und Schritt für Schritt es dann auch bleiben. Alle Selbst-begriffe bedingen dieser Voraussetzung. 

Selbst-WERT: Weißt du, was dir wirklich wichtig und Wert ist? Für dich und dein Leben! Erkennst du an deinen Gefühlen, ob du nach deinen persönlichen WERTen lebst und handelst? 

Selbst-ACHTUNG: Achtest du das, was deinem WESEN, also dir WESENtlich, was dir WERT und wichtig ist? 

Selbst-BEWUSST-SEIN: Ist dir bewusst, was du denkst, fühlst und brauchst? Handelst du selbst bewusst, sodass du bekommst, was du brauchst? Und dass du gibst, was dir wichtig ist? 

Selbst-verWIRKlichung: WIRKLICH du sein. WIRKEN. Als das Wesen, das du im WESENtlichen, im Kern bist. 

Selbst-VERTRAUEN: Kannst du darauf vertrauen, dass du dich mit Menschen umgibst, die dir gut tun? Dass du dich in Situationen begibst, dass du so agierst, dass es dir wahrscheinlich gut tut? 

 

Was ist dir generell in deinem Leben wichtig?  

Welche drei Bedürfnisse spielen in deinem Leben eine WESENtliche Rolle? 

Welcher Dreiklang findet sich in deiner Lebensmelodie wieder? 

 

 Diese Erkenntnis ist dir selbst und nur dir selbst überlassen. Welche Schritte in welcher Geschwindigkeit, Größe und Richtung du nun setzen willst, alles ist in deiner Hand.  

Bist du bereit, experimentierfreudig zu werden? Ohne etwas tatsächlich ausprobiert zu haben, wirst du nie wissen, wie es sich für dich selbst anfühlt! Ob und wie es für dich und dein Leben passt! 

Nur wenn du dich selbst kennengelernt hast und mit dir in Kontakt bleibst, wird es dir gelingen, deine Wünsche zu berücksichtigen und in dein Leben einfließen zu lassen. Sodass du richtig satt wirst.

Nur wenn du dich selbst kennst, kannst du dein Leben so ausrichten, dass deine persönlichen Bedürfnisse darin vorkommen und eine tragende Rolle spielen. Zufriedenheit und ein Wohlgefühl in der eigenen Haut stellen sich ein. 

Dann kannst du leicht aus dem vollen Schöpfen und auch von Herzen anderen geben. 

Hast du noch Fragen zu Bedürfnissen? Dann schreib uns gerne in die Kommentare!

Stefan und Irmgard Wallner

 

STEFAN UND IRMGARD WALLNER

Gemeinsam erforschen wir die Welt der Bedürfnisse. Sie stehen im Zentrum unseres miteinander Lebens, Träumens, Planens und Arbeitens. So ist auch dieser Artikel in Kooperation entstanden und nun zeigen wir uns gemeinsam.