Wie innen so außen. Wie außen so im Inneren. Osmose gleich wirkt das eine aufs andere und umgekehrt. So lebst du in einem ständigen Austausch mit deiner Umgebung. Vom Aufwachen bis zum Schlafengehen interagierst du mit deiner Umwelt auf die eine oder andere Weise. Wie eine Szene der nächsten folgt, so spielst du in der einen die direkte Rolle, als Haupt- oder Nebendarstellende/r. Geben und nehmen, sprechen und zuhören, beruflich wie privat. Ob du auf jemanden zugehst oder von jemandem angesprochen wirst, ob du dich einbringst mit deinen Fähigkeiten, deinem Wissen und Können, Hilfs- oder andere Dienste leistest oder etwas herstellst, du wirkst direkt auf etwas oder jemanden ein. Vom Einkaufen und Kochen für die Familie zu komplexen, speziellen beruflichen Handlungen; von Informationen, die an dich herangetragen werden zu Ereignissen, die direkt auf dich wirken. Aus dir entspringt deine persönliche Zugabe in Form deines Zutuns.
Darüber gestülpt ist dann die indirekte Rolle, wo etwas passiert, das nichts mit dir persönlich zu tun und trotzdem Einfluss auf dein Leben hat. Die Auslöser dafür findest du in deinem dich direkt umgebenden Netz oder im Rahmen deiner Arbeit, der sich von neuen Vorgaben der Unternehmensleitung über rechtlichen Gesetzesänderungen zu finanziellen Änderungen und schließlich zu Änderungen von Seiten von Lieferanten, Kunden, Kooperationspartnern spannt. Jegliche Verschiebung am Rahmen wirkt auf dich! Genauso wirken sich gesellschaftliche, politische wie gesetzliche Änderungen, inflationäre Entwicklungen, sich im Wandel befindliche Verfügbarkeiten von Gütern und Dienstleitungen je nach deinem Bedarf stärker oder schwächer auf dein alltägliches Leben aus.
Ja und zusätzlich kannst du einzig und allein aus dir heraus etwas anstoßen und in Bewegung bringen, das sich wiederum unmittelbar auf dein direktes und indirektes Umfeld auswirkt.
Leben ist fließen. Von der Quelle bis zur Mündung. Ruhige Passagen führen zu unerwarteten Biegungen. Stromschnellen flitzen an vor sich hin dümpelnden Lacken vorbei. Mächtige Wasserfälle stürzen in die Tiefe. Eintauchen, weiterfließen. Heftige Unwetter, Schneeschmelzen, trockene Sommer. Bewusst gewählte und zugefallenen Abweichungen vom geradlinigen Alltagsleben genauso wie rein innere und sämtlichen äußere Veränderungen – irgendwo tut sich immer irgendwas.
Du initiierst also entweder eine kleinere oder größere Richtungsänderung aus dir selbst heraus oder aber reagierst, besser noch agierst, aufgrund von plötzlich auftretenden Ereignissen oder absehbaren Prozessen im Außen.
Die innere Veränderung
In Momenten innerer Einkehr denkst du sinnierend, schreibend oder erzählend bewusst über eine Situation, über eine Handlung, über eine Beziehung oder auch über deine Gefühle und Bedürfnisse nach. Dieses Eintauchen in deinen höchstpersönlichen, eigenen Kosmos kann viele unterschiedliche Gründe haben. Vom vorausschauenden Weitblicken, zur puren Langeweile, als Akt der Selbstreflexion, aus der Not oder zum Abstimmen der IST-Situation mit deinem persönlichen Lebensplan, ziehst du mit deinem Resümee eine Richtungsänderung in einem Teilbereich oder einen kompletten Umbruch in Erwägung.
Zu diesem Zeitpunkt stehst du an der Schwelle zwischen Theoretisieren und dem Setzen von konkreten Handlungen. Schon meldet sich dein gerade so erfolgreich denkendes Gehirn mit der simplen Überfrage „Ja, aber was ist, wenn…?“. Je statischer und unbeweglicher dein bisheriges Leben verlaufen ist, desto lauter wird dieser Zwischenruf, doch bitte alles so sein zu lassen, wie es ist! Nichts riskieren und schön in der Komfortzone verweilen. Das ist das oberste Gebot unseres „perfekten“, gewohnheitsgetriebenen Automatikgehirns. Agieren, reagieren oder doch bloß Aussitzen, wiederholen sich in diesen Momenten die immer gleichen Lebensfragen, die du mit dir selbst diskutierst.
Doch lässt sich bewusste Veränderung aus dir heraus nicht auch üben und erreichst du dadurch nicht eine verbesserte Resilienz, die letztendlich ein wichtiger Faktor für ein glückliches Leben in stürmischen Zeiten ist?
Kannst du dich also vorbereiten und durch das Durchspielen unterschiedlicher Szenarien deine Erfolgschancen massiv verbessern? Kann daraus ein klarer Lebensplan erwachsen, dem du schrittweise folgst und den du je nach Situation im Außen dann einfach entsprechend nachjustierst? So wie ein Pilot auf dem Weg nach New York achtsam Flughöhe, Route und Geschwindigkeiten anpasst, sodass er energie- also kraftstoffsparend und sicher ankommt.
Wirst du durch ständige Bewegung, wie beim Sport, trainierter im Sinne für deine eigenen Bedürfnisse zu handeln, weil du dein Verhalten angleichst, nämlich zeitnah dann, wenn es passt und notwendig ist?
Die äußere Veränderung
In diesem Kontext kannst du das Wort „verändern“ in zwei grundlegend verschiedene Anlässe trennen: in den Passiven des „verändert Werdens“ und den Aktiven des „sich Veränderns“.
Verändert werden
Es gibt eine Reihe von Schicksalsschlägen wie den Tod einer nahestehenden Person, den Verlust von Arbeit oder Zuhause, dem plötzlichen Auftreten einer schweren Krankheit, einen schweren Unfall, der Zerstörung des eigenen Hab und Guts oder Krisen und Kriege im eigenen Land. All das sind einschneidende Momente, wo du explosionsartig verändert und aus dem eben noch normalen Alltagsleben herauskatapultiert wirst. Nein, du wirst nicht vorher gefragt! Nein, es gibt keine Gelegenheit zum „einmal abwarten“ und Nachdenken! „Es“ passiert und im gleichen Augenblick findest du dich auf dem Beifahrersitz des Lebens wieder.
Was gerade noch stabil und geerdet war, beschleunigt mit voller Wucht, reißt dein gesamtes Leben mit sich. Dinge, die eine Sekunde davor undenkbar war, finden jetzt einfach statt. Dein Leben ist in einem absoluten Umbruch und du kämpfst in der Hauptrolle des ums Überleben Schwimmenden oder Untergehenden. Eine Abfolge von Reaktionen – bewusst und unbewusst – übernimmt die Kursgestaltung, weil der übergeordnete Bremsmechanismus deines Gehirns ausgehebelt wurde.
Sich verändern
Oft kommt es glücklicherweise nicht so weit oder du bist in der Lage, zuvor rechtzeitig Entscheidungen zu treffen, die es dir so ermöglichen, am Fahrersitz sitzen zu bleiben, konzentriert Lenkrad und Schaltung in deinen eigenen Händen zu behalten und selbstbestimmt Gas zu geben oder wenn nötig zu bremsen. Du beobachtest, was rund um dich geschieht, sammeln alles, das sich tut und stellst dir regelmäßig die WERTvolle Frage:
„Was bedeutet das für mich?“
Deine persönliche Bewertung der Situation ist Grundlage für die Antwort, die du gibst! Unabhängig vom Außen, dafür abhängig von deinen grundsätzlichen Absichten und Lebenszielen triffst du deine selbstverANTWORTlichen Entscheidungen, wie du mit der Situation umgehst und zusammenspielst. Es ist die klare Haltung, nicht Kinobesucher, sondern Filmdarsteller zu sein, ganz egal wie angenehm oder bequem gerade der weich gepolsterte Fauteuil zum gemütlichen Sitzenbleiben einlädt.
Wer sich nicht zeitgerecht verändert, wird verändert. Dafür gibt es speziell in der Geschichte und im Besonderen der Wirtschaft unzählige Beispiele für die Konsequenzen des Nichthandelns. Die Firma Kodak war für die Nachkriegsgeneration das Paradebeispiel für Fotoapparat-Filme. Die Marktposition schien uneinnehmbar und die Zukunft gesichert. Kein Verändern passierte bis zu dem Zeitpunkt, als das Aufnehmen von Fotos digital wurde. Da hatte der Zug bereits Fahrt aufgenommen und warf den einstigen Marktdominator einfach ab. Zu spät zum Handeln.
Veränderung leben
Dieses Lebensprinzip lehrte schon Marcus Aurelius, erfolgreicher römischer Kaiser vor fast 2.000 Jahren beispielsweise mit folgender überlieferter Fabel: Der Fuchs ist amüsiert und macht sich darüber lustig, dass sich das Wildschwein Sorgen über nicht vorhandene Gefahren macht. Als er schließlich aufhört zu lachen, fragt er: „Warum bist du so besorgt, du Narr? Hier ist niemand, gegen den du kämpfen müsstest!“ Das Wildschwein lächelt und erwidert: „Stimmt, aber wenn ich eines Tages die Jäger kommen höre, wird es zu spät sein, um mich auf den Kampf vorzubereiten.“ Die Moral von der Geschichte ist, dass man sich in Friedenszeiten auf den Krieg vorbereiten muss, wenn man verteidigungsbereit sein will. Marcus Aurelius
Sich vorbereiten
Es geht häufig nicht ums Kämpfen! Wer will das schon? Viel lieber lebst du doch zufrieden, glücklich und entspannt! Doch ist es oft die fehlende Sicht auf die Konsequenzen, die Komplexität der Auswirkungen auf unterschiedliche Lebensbereiche, die das Fällen einer Entscheidung ohne noch vorhandenen Druck be- oder verhindert. Ist das danach wirklich ein Fortschritt für dich? Oder ist es besser, so wie alle anderen, in der bekannten Komfortzone zu verharren?
Deshalb geht es ums vorbereitet sein, um nicht Gefahr zu laufen, kämpfen zu müssen. Sich nicht gehen lassen und in falscher Sicherheit wiegen, sondern alles klar im Blick haben. Nicht einmalig zu besonderen Anlässen, wie am Anfang oder Ende einer Ausbildung, Wohnungskauf oder Hausbau, Kinder bekommen oder in Pension gehen, sondern beständig wie der Skipper auf dem Segelschiff alle äußeren Bedingungen beobachtet. Innerlich klar sehen, was dir – und wenn Ihr ein Paar seid, was Euch – wichtig ist! Worauf du wirklich WERT legst in deinem Leben und was deine Lebenswünsche und -ziele sind.
Gleichst du beides – Inneres und Äußeres – immer wieder ab, fällt es dir leicht, deine Segel passend zu setzen und den Wind für dich zu nutzen, um mit wenig Widerstand schnell übers Wasser zu gleiten und Meilen zu schinden oder deine Segel zu reffen, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten, oder lustvoll und elegant in einen Hafen zu kreuzen oder für eine Weile – gut ausgestattet mit allem Lebens- und Genusswichtigem – anzulegen und hinter einer Mole Schutz zu suchen! Wer vorbereitet ist, kann jedes Wetter genießen!
Die 6 wiederkehrende Schritte im aktiven Leben mit Veränderung
1. INNEN: WERTschätzen: dessen, was du hattest, konntest, warst und dessen, was ist. Fragen und Anregungen dazu findest du hier mit 1 Klick
2. AUSSEN: Status quo wahrnehmen und akzeptieren
3. INNEN: Bedeutung für dich selbst erkennen mit der Frage: „Was bedeutet das für mich?“
4. INNEN: Dich selbst erkennen: Was ist dir für JETZT und für deine Zukunft wirklich wichtig?
Auf Bedürfnis- und WERTEebene!
5. INNEN: Was davon ist JETZT am Wichtigsten?
6. VON INNEN NACH AUSSEN: Wie handelst du in Übereinstimmung mit deinen Bedürfnissen und WERTEn? Welche Entscheidungen triffst du?
Du hast die Wahl und das täglich in den unterschiedlichsten Situationen. Bist du dir dessen bewusst, kannst du so viel für dich selbst bewirken! Dann schreitest du über die Schwelle deiner Gedanken hin zu deine LebensWERTEn und zu deinem Handeln selbst. Für dein authentisches Leben ganz nach deinem Geschmack!
Welche Veränderungen waren für dich lebensentscheidend?
Worauf hast du in solchen Situationen WERT gelegt? Was war dir wichtig?
Was hast du davon für dich mitgenommen?
Wenn du magst, kannst du mir schreiben. Ich freue mich darauf, von dir zu lesen!
Herzlichst
Irmgard

Stefan und Irmgard Wallner
Veränderungen und Zufälle – schmerzhaft wie freudvoll – bieten uns Gelegenheit zur Prüfung: Leben wir entsprechend unserer wichtigsten Bedürfnisse und WERTE? Handeln wir nach unserem gemeinsam definierten Absichten? Sind wir am für uns stimmigen Weg oder wollen wir Anpassungen vornehmen?
Was die aktuellen finanziellen Entwicklungen betrifft, sind wir vorbereitet. Unser Plan gibt uns Klarheit, Orientierung und Entspannung. Dabei haben wir unser Know-how gebündelt: Stefans Liebe zur Welt der Zahlen, Daten und Fakten. Diese recherchieren, kennen, verstehen, auswerten und logische Schlüssen ziehen, ist eine seiner Leidenschaften. Menschen und Teams strukturiert und bedürfnisorientiert durch heikle Themen zu navigieren und WERTschätzende Kommunikation ermöglichen und sicherstellen, war viele Jahre Teil von Irmgards Berufsleben.
Genauso, wie wir es machen, zeigen wir dir und Euch in unserer Anleitung für Euren Paarworkshop. Der Anleitung folgend, könnt Ihr diesen an einem Abend oder Wochenende ganz allein für Euch machen und Euren partnerschaftlichen Plan für Euer lebensWERTes Leben in finanziellen Krisenzeiten entwerfen.
Beitragsbild: Foto von BrettCharlton von @gettysignature
Empfehlungen zum Weiterlesen:
Liebe Irmgard, lieber Stefan!
Ich bekomme schon länger eure Newsletter. Heute habe ich mir die Zeit genommen diesen so zeitgemäßen Artikel mir gedanklich zu Gemüte zu ziehen.… im Urlaub in Griechenland am Segelboot
Ich bin auch ganzheitliche Gesundheits Coach und ich finde es grandios, dass ihr zu diesern aktuellen Zeiten der Veränderung und dieser Krise, wo vieles im Umbruch ist, wo wir alle unvorbereitet und ungewollt hineinschlitterten.
Danke für eure Aufrichtigkeit und euren Mut diesen Beitrag geschaffen zu haben und alle bewussten Menschen damit bestärkt und die unbewussten ‚wachzuküssen‘. Ich werde euren Beiträgen weiterfolgen und teilen.
liebe Grüße nach Graz aus Sinabelkirchen
Liebe Martina,
so schön, von dir zu lesen! Herzlichen Dank für deine Zeilen und deine ermutigenden Worte!
Danke dir auch sehr fürs Weiterleiten und Teilen!
Wir wünschen dir einen traumhaften Urlaub am Boot und senden in Folge liebe Grüße nach Sinabelkirchen
Irmgard und Stefan
Liebe Irmgard – danke für diese wundervolle Anregung zum Sonntag – es sind diese Wegweiser wie deine Inputs, die wieder mehr Klarheit bringen, die zeigen, welcher manchmal schon verwilderte Weg der jetzt richtige ist. Die innehalten lassen und Licht in den Alltagstrott bringen.
Und – dein Text über Wertschätzung ist super toll!!!!
DANKE!!!!
Elisabeth
Liebe Elisabeth,
herzlichen Dank für dein wertschätzendes Feedback! Ich freue mich sehr darüber! Sehr!
In Verbundenheit und mit ganz lieben Grüßen
Irmgard