Es gibt einfach Menschen mit einem starken Willen, denen es leicht fällt, Dinge umzusetzen. Sie haben die nötige Kraft und Energie, um auch in anstrengenden und schwierigen Situationen nicht den Mut zu verlieren und zu verzagen. Die beharrlich sind und dranbleiben. Profimusiker, Spitzensportler, Unternehmer oder Forscher: Herausragende Leistungen gehen oft in Verbindung mit einem starken Willen zur Umsetzung und Verwirklichung einher. Diese Menschen scheinen unendlich viel Energie zu haben und das Unmögliche möglich zu machen. Zumindest sieht es einmal von außen betrachtet so aus.

Eine unerschöpfliche Urkraft scheint sie anzutreiben.

Unfassbar für uns Normalsterbliche.

Unvorstellbar in Gedanken und erst recht in Taten. Vielleicht haben sie auch das pure Glück, Wille und Talent gepaart zu haben.

Unglaublich, wie von einem anderen Stern.

Außergewöhnlich. So etwas hat mit uns „Normal-Gewöhnlichen“ nichts zu tun.

Ist das wirklich so?

Können wir nicht auch bei uns etwas in die diese Richtung bewegen? Können wir von diesen Ausnahmekönnern etwas lernen, etwas für unsere eigenen Hürden mitnehmen? Wie klein oder groß sie auch sein mögen. Was zeichnet sie aus, was treibt sie an, was ist der innere Antrieb, der Ausgangspunkt ihres Handelns?

Was unterscheidet die „GeWOHNheitsmäßig-anders-Machenden“ von „GeWOHNheitsmäßig-normal-wie-alle-anderen-Machende“?

Was sind sie gewohnt, anders zu machen?

Jede Art von Erklärung wäre hier hilfreich, weil sie uns vom ungläubigen und unbeweglichen Staunen zum aktiven Handeln motivieren würde.

Versuchen wir es einmal so, wie es der indische Philosoph Krishnamurti in der Abfolge von Vorstellung, Verlangen und Wille postuliert hat. Keine singuläre Betrachtung des Willens, sondern vielmehr das Ergebnis des starken Willens, das sich zusammensetzt aus der Abfolge von Vorstellung, Verlangen und der Konsequenz eines Willens zur Umsetzung.

Vorstellung

Um es in den Worten von Antoine de Saint-Exupéry aus in „Die Stadt in der Wüste“ zu schreiben:

„Wenn du ein Schiff bauen willst, beginne nicht damit, Holz zusammenzusuchen, Bretter zu schneiden und die Arbeit zu verteilen, sondern erwecke in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach dem grossen und schönen Meer.“

Eine Reise, ein berufliches Ziel, eine bestimmte Vorstellung vom Leben. Die Basis, der Ausgangspunkt manifestiert sich dabei in einer klaren, bildreichen, immer wieder wiederholbaren Vorstellung davon, wie es wäre, wie es sich anfühlen würde, den Zenit seiner Wünsche zu erreichen.

Voraussetzung dafür ist ein klares, unverwässertes, unverwechselbares Ziel. Manchmal liegt es klar vor uns, manchmal schlummert es noch verborgen im Nebel. Dann investieren wir erst Zeit in die Suche. Zuerst brauchen wir Klarheit darüber, was uns wirklich wichtig und WERTvoll ist. Im Einklang mit unseren Bedürfnissen und Werten fällt es leicht, das passende Ziel zu finden, das dann unverrückbar da steht. Es fällt leicht, es sich vorzustellen.

Arnold Schwarzenegger wollte, als er mit dem Training begann, unbedingt Mr. Universe werden. Nicht Mr. Austria, Mr. Europe oder Vize Mr. Universe. Nein! Mr. Universe, das war für ihn sein klares, eindeutiges Ziel, auf das er von da an sein ganzes Leben ausgerichtet hat. Jedes Mal, wenn er trainierte, sah er sich selbst auf der Bühne stehen, wie er die Trophäe in der Hand hielt. Er fühlte es, immer wieder, es war für ihn so real wie eine Erinnerung. Alles spielte sich in seinem persönlichen Inneren, vor seinem inneren Auge ab. Kein Platz für Zweifel, für Unschärfe. Seine Welt war klar, eindeutig, unmissverständlich. Wie mit einem Autopiloten steuerte er auf das Ziel zu, das er sich selbst gesetzt hatte.

AMA von Arnold Schwarzenegger. AMA bedeutet Ask-me-anything. Es ist ein Format auf Reddit, bei dem eine Person Fragen der Community beantwortet. Mit einem Klick auf das Bild kannst du das ganze AMA von ihm lesen.

 

Diese Vorstellung, wie das Ziel aussieht und wie es sich anfühlt, wenn man es erreicht hat, ist ein ganz entscheidender Punkt, um das scheinbar Unmögliche zu erreichen. Was auch immer es ist, was du mehr in dein Leben bringen willst. Diese innere Klarheit, ohne jeden Einfluss von außen. Sie ist und muss in einem selbst gereift und zu einem Entschluss geworden sein, um Festigkeit und unbändige Kraft zu erlangen.

Die innere Sehnsucht ist unabhängig von den Umständen. Sie treibt auch weiter, wenn die Umstände bescheiden sind!

Verlangen

Jetzt ist sie da, eingebrannt und unauslöschlich in unserem Geist. Wir sehen sie regelmäßig, unaufhörlich in uns aufblitzen. Kein Wegschauen, kein Verleugnen. Nein, wir wollen es wirklich, es entsteht mehr und mehr der nächste Schritt der Reise, nämlich unser ureigenstes Verlangen nach der tatsächlichen Erfüllung unserer geschaffenen Vorstellung. Sie treibt uns voran, sie schiebt uns förmlich über mühsame Hügel, immer mit dem Ziel vor Augen, das Schritt für Schritt näher rückt. Dieses Verlangen, diese Vorstellung wirklich zu erleben, zu spüren und zu fühlen, ist eine starke Kraft, die es scheinbar mühelos mit Wehklagen, Verzagen, Mutlosigkeit und dergleichen aufnehmen kann.

Eine unerklärliche, auch mit uns nicht verhandelbare Kraft treibt uns an, setzt dafür jede Form von Energie frei, ordnet anderes unter, wo es nötig ist. Wir sind wie ein langer Güterzug, der sich in Bewegung gesetzt hat und volle Fahrt aufgenommen hat. Nichts hält uns auf, nichts stellt sich uns in den Weg, die Schienen weisen den Weg ohne jedes Spiel. Dieses Verlangen hat uns in BeWEGung gesetzt, in Fahrt gebracht, wir erkennen uns kaum wieder. Wenn man uns fragt, können wir begeistert und mitreißend erzählen, welch wunderbares und erfüllendes Ziel wir vor Augen haben. Wir sind sicher, uns unserer selbst sicher, klar und ausdrucksstark, das macht den Weg leichter. Denn die Klarheit und Eindeutigkeit überzeugen auch unser Umfeld. Lässt sie staunen.

Das Ergebnis: Der Wille

Jetzt erst zeigt sich endlich unser Wille. Wir WOLLEN es umsetzen, wir wollen es tun, wir wollen es schaffen. Dieser scheinbar angeborene starke Wille war nicht einfach da. Nein, erst in letzter Konsequenz zeigt er seine Wirkung nach außen. Alles, was wir vorher dafür in uns aufgebaut haben, wissen nur wir selbst. Die Kraft, die wir jetzt haben, ist kein Zufall, sondern die geradezu logische Folge unserer Überzeugung, das Richtige für uns zu tun. So ist wohl bei jedem Menschen ein starker Wille das Ergebnis einer starken, klaren Vorstellung und des damit verbundenen Verlangens, das, was man imaginär erlebt, was man schon oft gefühlt hat, auch im wirklichen Leben in die Tat umzusetzen. Um es nicht nur in der „Erinnerung“, sondern auch in der „Wirklichkeit“ zu erleben.

Die vermeintliche Schwäche ist wohl oft nur ein Zeichen von Orientierungslosigkeit, die es uns nicht ermöglicht die nötige Aktivierungsenergie aufzubringen. Wohin soll sie uns auch führen? Wenn wir es selbst nicht genau uns sicher wissen?

Das Experiment

Lassen wir es also darauf ankommen.

Werte wählen

Fangen wir bei unseren Werten an. Machen wir uns klar, was uns wirklich wichtig ist! Für unser Leben im Allgemeinen und für den Punkt, an dem wir jetzt gerade stehen. Was will erfüllt sein? Was erfüllt uns mit wohligen, angenehmen, positiven Gefühlen?

Malen wir uns unser Bedürfnisbild und füllen wir unsere Bedürfnisse und Werte mit unserem persönlichen Leben! Beschreiben wir uns selbst in den schillerndsten Farben mit den schönsten wahren Worten, was sie für uns bedeuten. Was sie für uns sind. Warum sie uns so wichtig sind. Bewundern und verstehen wir sie selbst.

Hier ein paar Beispiele, wie Jahresbedürfnisse in ein Bild gebracht, aussehen können.

Welche sind deine wichtigsten Werte im Leben im Allgemeinen?

Welche sind deine wichtigsten Bedürfnisse für dieses Jahr? Welche haben für dich den momentan größten StellenWERT?

Ziel und Träume wählen

Gestalten wir daraus unser fabelhaftes Traumbild. Ein Bild zum Anfassen, zum Wirken lassen. Fühlen wir es. Tauchen wir ein!

Anstatt, dass wir uns hingebungsvoll und intensiv damit beschäftigen, warum etwas nicht gehen kann, was das Problem ist und wie schwierig alles ist, nützen wir die Zeit sinnvoll: Geh spazieren, setz dich auf eine Bank oder leg dich gemütlich aufs Sofa. Der blaue Himmel oder die weiße Wand vor dir wird zum Feld der Möglichkeiten. Du stellst dir deine Träume vor und mals dir aus, wie das dann ist. Szenen, die du dann erlebst. Mal dir dein Ziel in allen Formen und Farben aus. Spiele unterschiedliche Szenarien vor.  Nichts ist noch fix. Passe alles an, bis es für dich vollkommen stimmig ist!

Bis du, wie Arnold Schwarzenegger, später erzählen kannst, was es leicht für dich gemacht hat, dranzubleiben. Weiterzumachen.

„My vision. … Mine was inspired by Reg Park, the Mr. Universe who was Hercules in the movies. Every time I worked out, it was easy because I had my vision in front of me. I saw myself on that stage holding the trophy. It was as real as a memory.“

Wovon träumst du?

Was malst du dir aus?

Wo zieht es dich hin?

Dein Wille: Routinen entwickeln

Ist unsere Vorstellung so traumhaft schön, finden wir uns in ihr wieder, entfachen wir in uns das Feuer des Verlangens, das uns mit starkem Willen und Eifer ans Werk gehen lässt. Ganz in unserem Sinne. Und entwickeln wir Routinen. Morgenroutinen. Abendroutinen. Klitzekleine Routinen.

Eine davon kann sein, dass du dir jeden Tag deine wichtigsten Bedürfnisse vor Augen hältst.

Eine andere kann sein, dass du dich täglich mit deinen wichtigsten Bedürfnisse beschäftigst. Schreibst, dir selbst beschreibst, was sie für dich bedeuten. Warum sie dir wichtig sind.

Eine andere kann sein, dass du bewusst träumst. Anstatt in deinem Handy die Bilder anderer auf Social Media anzuschauen, wirfst du die Bilder deiner Vorstellung auf Klowände, auf Wände im Wartezimmer, auf die Wände in deinem Zuhause, auf jede freie Stelle.

Eine weitere kann sein, dass du sämtliche Schritt notierst, die du dafür tun kannst. Für den Anfang.

In Folge gehst du täglich eine Sache als einen Schritt oder mehr für dein Ziel! Je öfter du das machst, umso mehr kommst du in Schwung. Umso leichter wird es. Umso einfacher gelingt es!

Mit jeder Handlung tauchst du ein in diese wohligen Gefühle, die du in deiner Vorstellung erlebst. Du  erinnerst dich daran, bis es wirklich ist! Bis sich deine Vorstellung in der Realität wiederspiegelt!

Na?

💛 Was ist deine Vision?

💛 Was ist dein Ziel?

💛 Wie fühlt sich das an?
Es fällt dir schwer, die passenden Gefühleworte zu finden? Dann hol dir als Unterstützung die sprache-verbindet Gefühlekarten!

💛 Was sind deine Routinen, die dir mit jedem Mal leichter fallen?

Wenn du magst, kannst du uns schreiben. Wir freuen uns darauf, von dir zu lesen!

Herzlichst
Irmgard und Stefan

Stefan und Irmgard Wallner – Foto: Danila Amodeo www.danilamodeo.com

 

Wir haben – unter anderem – gemeinsam eine große Vision von unserem Leben. Unsere wichtigsten Bedürfnisse für unsere Beziehung gemeinsam mit unseren Absichten, wie wir diese in unserem Leben leben wollen, hängt als Bild bei uns zu Hause. Es erinnert uns täglich. Lässt uns davon sprechen und träumen und fühlen. Es ist wohlig und macht glücklich, genauso zu leben!